Etappe 5: Alpenpässe-Weg
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Beschreibung
Die Annahme, es handle sich wegen der Kilometerzahl um eine kurze Etappe, ist nicht ganz richtig. Soviel vorweg: Die Wanderung wird nicht leicht, aber sie lohnt sich allemal. Der Startpunkt Ausserferrera liegt am unteren Ende des Val Ferrera. Wie es der Name andeutet, hat das Ferrera-Tal eine Bergbauvergangenheit. Dieser prägte dessen ältere Geschichte. Der Abbau und die Verhüttung von Eisen-, Kupfer- und Blei-Erzen kam erst 1869 zum erliegen. Die Eingänge der Abbaustollen und -minen sind noch erkennbar.
Den Fluss Ragn da Ferrera überquert, welcher wenig später in den Hinterrhein mündet, steht man bereits im Wald. Etwas weiter unten wird dieser «Magic Wood» genannt. Hier treffen sich Boulder-Fans aus der ganzen Welt zum Felsblockklettern. Über 1200 Routen gibt es auf der kleinen Fläche. Der Weg zweigt ab, jetzt wird der steile Aufstieg zur Alp Nursera in Angriff genommen – 550 Höhenmeter auf 1.5 Kilometern sind es.
Wer Pilzrisotto mag, findet unterwegs wohlmöglich die Hauptzutat, überall spriessen sie aus dem Boden. Doch auch den Weg sollte man im Auge behalten, ansonsten findet man sich plötzlich auf einem Wild- statt dem Wanderweg wieder. Die Alp Nursera wird in gut anderthalb Stunden erreicht. In den Sommermonaten weiden hier Ziegen und Rinder.
Über unwegsames Gelände geht es bergwärts zum höchsten Punkt der Etappe auf etwas über 2000 M.ü.M. Herrlich ist die Aussicht zurück zum Piz Grisch, Richtung Norden zum Haldensteiner Calanda und weiter links zum Teurihorn. Auch die Flora ist wunderbar: So findet sich zum Beispiel die seltene, geschützte Silberdistel. Den wilden Weg in Richtung Schwarzwaldalp kreuzen immer wieder Ameisenstrassen.
Bei der Alp dann ein anderes Bild: Im Nadelwald übertönt das Plätschern der Bäche das Vogelgezwitscher. Eine alte Holzbrücke überquert den tobenden Surettabach. Immer noch auf einem sehr naturbelassenen Pfad erreicht man den Rosschopf. Vorbei an den Lawinenverbauungen ist im Tal der Sufnersee erkennbar. Unter der Passstrasse hindurch, geht es auf der rechten Seite des Hinterrheins weiter in Richtung Splügen. Links erkennbar: die Überreste der Ruine Splügen, während vor einem Einshorn (2944), Guggernüll (2886) und Pizzo Tambo (3278) thronen.
Nach etwas mehr als fünf Stunden endet die Etappe in Splügen. Das Passdorf hat ein gut erhaltenes Dorfbild mit stolzen Palazzi und sonnengebräunten Walserhäusern. Trotz touristischer Entwicklung konnte es seinen Charakter weitgehend bewahren. Für die Erhaltung des Dorfbilds wurde Splügen 1995 vom Schweizer Heimatschutz mit dem Wakker-Preis ausgezeichnet.
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