Infopunkt Viamala
D Häärdställi vo dä Walser
Beschreibung
«Mein Grossvater hat vor vielen Jahren diese Wiese mit dem Häärdställi den Safiern abgekauft. Einige Landparzellen hier auf dem Glaspass gehörten früher den Walser Landwirten aus dem Safiental. Im Sommer haben sie das Heu in den Häärdställi untergebracht. Im Winter, wenn man das Heu brauchte, wurde es lebensgefährlich mit einem Hornschlitten von Innerglas nach Safien Platz hinunter zum Viehstall transportiert. Heute kann man die Erträge über weite Strecken transportieren und so zentral lagern. Unser Häärdställi ist deshalb schon seit 40 Jahren nicht mehr in Gebrauch.»
Die typischen Streusiedlungen der Walser sind auch heute noch in der Landschaft erkennbar. In der Dorfstufe steht noch heute der damals ganzjährig bewohnte Hof mit Wohnhaus, Stallscheune, Kleinviehstall, Backhaus, Speicher und weiteren Aussenställen, auch «Häärdställi» genannt, welche heute oft ungenutzt leer stehen.
Die im Sommer genutzten Alpgebäude liegen zwischen 1800 und 2000 Meter. Dazu gehörten die Sennerei, die Schlafstube und die Stallscheune. Bei den Walsern unterhielt jede Familie ihre eigene Sennerei. Im vorderen Teil der Sennerei wurde der Käse hergestellt, im hinteren Teil die Milch gelagert. Die Schlafstube diente als Schlaf- und Aufenthaltsraum und in der Stallscheune wurden die Kühe während der Nacht untergebracht. Charakteristisch war die dezentrale Lagerung des Heus in den Aussenställen. Das Heu konnte im steilen Gelände nicht über längere Strecken transportiert werden, sodass Scheunen in der Nähe der Heuernte gebaut wurden.
Im Winter wurde das Heu dann auf Schlitten zum Vieh transportiert oder das Vieh wurde von Scheune zu Scheune getrieben, bis das Heu aufgebraucht war. Heute kann das Heu mit Maschinen über längere Strecken transportiert und zentral gelagert werden. Die Aussenställe verlieren somit ihre Funktion und werden nicht mehr unterhalten.
Verein Safier Ställe und Schindelwerkstatt
Für den Erhalt dieser traditionellen Kulturlandschaft setzt sich der Verein Safier Ställe ein. Um die Bauten vor dem Verfall zu schützen, werden sanierungsbedürftige Dächer mit den traditionellen Holzschindeln neu gedeckt. Für die Produktion der Schindeln wurde in Safien eine Schindelwerkstatt gegründet. Das alte Handwerk bleibt so erhalten und die neuen Dächer können mit lokal hergestellten Schindeln aus einheimischem Holz gedeckt werden. In einem weiteren Schritt werden neue Nutzungsmöglichkeiten für die Ställe erarbeitet, sodass diese auch weiterhin bestehen bleiben.
Kontakt
D Häärdställi vo dä Walser
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